Das Naturalienkabinett des Klosters Einsiedeln ist ein für die Schweiz einmaliges kulturelles Erbe im Bereich der Naturwissenschaften.
Seine Ursprünge reichen weit in die Klostergeschichte zurück. Naturalienkabinette wurden aus einer Begeisterung für die Natur und Schöpfung angelegt. Klöster, aber auch Adelige, besassen solche „Wunderstuben“, wo Raritäten und Kuriositäten, aber auch Alltägliches und Bekanntes aus dem Gebiet der Gesteine und Mineralien sowie dem Tier- und Pflanzenreich gesammelt wurden.
Erst später versuchten erste Naturwissenschaftler, die Objekte zu beschreiben und sie in verwandtschaftliche Beziehungen zu setzen. Naturalienkabinette waren somit die ersten Sammlungen und Museen im Bereiche der Naturwissenschaften.
In der Schweiz gab es sicher einige solcher Kammern. Leider wurden diese jedoch im Laufe der Zeit aufgehoben oder sind wegen neuer Ausstellungskonzepte nicht mehr im Original vorhanden.
Dank seinem Dornröschenschlaf ist das Naturalienkabinett im Kloster Einsiedeln heute das einzig erhaltene Naturalienkabinett der Schweiz und damit kulturgeschichtlich sehr wertvoll. Unter anderem beherbergt es sehr spezielle Präparate von Säugetieren, Vögeln, Reptilien und Insekten.
Einmalig sind vor allem auch zwei Löwen, welche im frühen 20. Jahrhundert im Kloster gehalten wurden. Auch Steine, Fossilien, Mineralien und Herbartafeln wecken das Interesse der Besucher.
Gut 100 Jahre lang wurden im Naturalienkabinett lediglich die dringendsten Arbeiten erledigt; der Raum blieb dadurch weitgehend unverändert.
Beim Besuch von KISS Einsiedeln am Vormittag vom Dienstag, 20. August, nahmen 18 Personen teil, die kaum aus dem Staunen herausfanden. Pater Gregor und Paul Jud boten eine kompetente Führung.